Wie kommt man an Kunden als Webdesigner?

Wie kommt man als Webdesigner an seine ersten Kunden?

Du willst dich als Webdesigner selbstständig machen bzw. eine Webdesign-Agentur gründen? Du hast die Skills, weißt, wie man eine Webseite von Grund auf baut, und vielleicht hast du sogar schon ein paar Designs in der Schublade. Aber jetzt steht die große Frage im Raum: Wie kommt man eigentlich an seine ersten Kunden?

Keine Panik – diese Frage stellen sich sehr viele am Start ihrer Selbstständigkeit und ich kenne diese Situation auch sehr gut. Mit einigen Jahren Erfahrung in der Branche, weiß ich: Es gibt einen einfachen Weg, und ich zeig dir, wie du ihn gehst.

Der Mix, der dich voranbringt

Meine Empfehlung ist ein Mix aus mehreren Ansätzen, die Hand in Hand gehen. Der Kern? Du brauchst Projekte, die du herzeigen kannst – also ein Portfolio. Aber vergiss diese fiktiven Demo-Projekte wie eine kleine Wetter-App oder eine Webseite für ein erfundenes Café – das bringt dich nicht weiter.
Echte Projekte mit echten Kunden sind das, was zählt. Warum? Zum einen hast du dann Arbeiten im Portfolio, die überzeugen. Zum anderen kannst du Testimonials sammeln – und glaub mir, die sind Gold wert. Potenzielle Kunden vertrauen anderen Menschen, die vor ähnlichen Herausforderungen standen, viel mehr als jedem noch so tollen Marketing-Spruch.

Schritt 1: Wie kommst du nun an deine ersten Kunden?

Denk mal ganz einfach: Hör dich doch mal in deinem Bekanntenkreis oder in deiner Umgebung um. Ich wette, da gibt’s eine kleine Bäckerei, einen Handwerksbetrieb oder vielleicht einen Friseursalon, der entweder gar keine Webseite hat oder mit einer verstaubten Seite aus den 2000ern vor sich hin dümpelt. Genau hier setzt du an. Biete ihnen deine Dienste zu einem vergünstigten Preis an – sag ruhig offen, dass du gerade mit deinem Business startest und ihnen deshalb ein günstiges Angebot machst. Ein Preis zwischen 500 und 1.000 Euro ist am Anfang völlig okay. Ja, das klingt am Anfang vielleicht viel, aber du wirst schnell merken: Deine Arbeit ist mehr wert, und mit der Zeit wirst du auch mehr verlangen. Am Anfang geht’s aber darum, Fuß zu fassen und ein Portfolio aufzubauen, mit dem du Kunden überzeugst, die später deinen regulären Preis zahlen.
Klar, wenn du schon mehr verlangen kannst (aufgrund von Erfahrung etc.) umso besser.

Ein wichtiger Tipp:
Mach’s nicht kostenlos. Auch wenn’s verlockend ist, um schnell was vorzuzeigen – Kunden, die nichts zahlen, schätzen deine Arbeit oft nicht. Sobald sie Geld investieren, sind sie engagierter, liefern dir zeitgerecht Inhalte und nehmen das Projekt ernst.

Und noch was:
Mach unbedingt klar, dass das ein Einstiegspreis ist, den du nur jetzt, zu Beginn deiner Selbstständigkeit, anbietest. Sonst gewöhnen sich Kunden daran und erzählen rum, dass du immer so günstig bist – und das willst du nicht. Dein Ziel ist, relativ bald nach deinen ersten Projekten höhere Preise zu erzielen.

Schritt 2: Zeig, was du kannst

Sobald du zwei oder drei Webseiten für echte Kunden erstellt hast, wird’s Zeit, das nach außen zu tragen.

Erstens: Deine eigene Portfolio-Webseite

Wenn du als Webdesigner keine eigene Seite hast, nimmt dich keiner ernst – das ist wie ein Koch ohne Küche. Aber hier ein Ratschlag aus eigener Erfahrung: Verlier dich nicht in Details wie fancy Animationen oder endlosem Feinschliff. Ich hab damals ewig an meiner Seite rumgebastelt, weil ich dachte, sie muss perfekt sein. Am Ende zählt aber: Keep it simple. Deine Kunden merken die kleinen Feinheiten oft gar nicht. Wichtiger ist, dass du deine Projekte präsentierst – mit einer kurzen Beschreibung: Aufgabe, Ausgangslage, Ziel und Ergebnis. Das zeigt, was du draufhast.

Achtung bei Freundschaftspreisen: Klar, es ist nett, Familie oder Freunden einen Rabatt zu geben. Aber glaub mir, das wird dich oft mehr Zeit kosten, als es wert ist. In der Zeit könntest du an Projekten arbeiten, die dir ein ordentliches Einkommen bringen.

Zweitens: Social Media

Such dir ein bis maximal zwei Plattformen, wo deine potenziellen Kunden rumhängen – zum Beispiel Instagram und LinkedIn. Poste dort nicht nur die fertigen Projekte, sondern gib Einblicke: Wie bist du rangegangen? Was war das Ziel? Wie hast du’s erreicht? Das schafft Vertrauen und zeigt deine Expertise. Warum nur zwei Plattformen? Weil du sonst in Content-Produktion für zig Formate versinkst – und Zeit ist am Anfang dein wertvollstes Gut.

Outreach – Kunden aktiv finden

Falls dein Bekanntenkreis oder deine Umgebung nichts hergeben, gibt’s noch einen Weg: Such dir Unternehmen und kontaktiere sie direkt. Das nennt sich Outreach. Geh auf Google oder Google Maps, such nach Handwerksbetrieben, Friseuren oder anderen kleinen Firmen in deiner Stadt. Schau, wer keine Webseite hat oder eine, die aussieht, als käme sie aus einer anderen Ära. Schreib ihnen eine E-Mail – Anrufen finde ich persönlich zu aufdringlich, vor allem, wenn du jemanden auf der Baustelle oder im Stress erwischst.

In deinem Mail könntest du so starten: „Hey, ich hab mir eure Webseite angeschaut und als frisch gestarteter Webdesigner ein paar Ideen, wie ihr zum Beispiel mehr Anfragen generieren könnt. Habt ihr aktuell Herausforderungen mit eurer Seite? Ich würde euch gerne zeigen, wie ich euch helfen kann.“ Identifiziere ihr Problem (keine oder schlechte Webseite), sprich’s an oder frag danach und biete eine Lösung. Das kommt besser an als ein Standard-Werbe-Text. Klar, du musst hier ein paar Unternehmen anschreiben, um ein paar Aufträge zu landen – aber es funktioniert.

Bonus-Tipp: Spezialisierung

Ein Trick, der mir geholfen hat: Spezialisier dich auf eine Branche. Such dir zum Beispiel Dachdecker raus (oder eine andere Branche, die dir liegt) und mach deine ersten Projekte nur für solche Betriebe. Wenn du dann im Portfolio zeigen kannst, dass du Webseiten für Dachdecker rockst, werden andere Dachdecker eher zu dir kommen als zu jemandem, der für alle alles macht. Du wirst als Experte wahrgenommen – und das ist ein riesiger Vorteil.

Freelancer Portale nutzen

Eine weitere Möglichkeit, an Projekte zu kommen, sind Freelancer-Portale. Hier kannst du dich registrieren und dich auf Ausschreibungen bewerben. Aber Vorsicht: Ich rate dir von Plattformen wie Fiverr ab. Der Mitbewerb ist dort riesig, und viele bieten ihre Arbeit zu Dumpingpreisen an. Da willst du dich nicht einreihen – das zieht nur deinen Wert runter. Stattdessen gibt’s Plattformen, die sich wirklich lohnen:

Contra.com*

Dieses Portal ist ein echter Geheimtipp für Kreative wie dich. Auf Contra kannst du ein Profil erstellen, deine bisherigen Arbeiten hochladen und dich auf Projekte bewerben, die zu deinen Skills passen. Das Besondere: Contra ist provisionsfrei, du zahlst also keine Gebühren an die Plattform und behältst deinen vollen Verdienst. Es gibt eine kostenlose Mitgliedschaft, mit der du schon loslegen kannst – du erstellst dein Profil, suchst nach passenden Jobs und pitchst direkt bei den Unternehmen. Mit der kostenpflichtigen Mitgliedschaft (ab ca. 9 $ pro Monat, je nach Plan) bekommst du extras wie priorisierten Support, mehr Sichtbarkeit für dein Profil und die Möglichkeit, dich auf exklusive Projekte zu bewerben. Unternehmen posten hier oft spezifische Aufträge – von Webdesign bis UI/UX – und du kannst direkt mit ihnen in Kontakt treten. Mein Tipp: Investier Zeit in dein Profil, lad starke Projektbeispiele hoch und beschreib kurz, was dich ausmacht. So hebst du dich ab und landest bei Kunden, die deine Arbeit wertschätzen.

Freelancermap.de

Wenn du Projektausschreibungen im deutschsprachigen Raum suchst, dann ist das die perfekte Plattform. Freelancermap richtet sich speziell an IT- und Kreativ-Freelancer, also perfekt für dich als Webdesigner. Mit einem kostenlosen Profil kannst du dich schon sichtbar machen und von Unternehmen gefunden werden, aber die volle Power kommt mit der kostenpflichtigen Mitgliedschaft (z. B. die „Premium“-Option ab 13,99 € pro Monat). Damit kannst du dich aktiv auf Projekte bewerben, siehst detaillierte Ausschreibungen und bekommst Zugriff auf exklusive Angebote. Was du dafür kriegst? Direkten Zugang zu Kunden, die gezielt nach Freelancern suchen – von kleinen Betrieben bis hin zu größeren Projekten. Du kannst dein Profil mit Skills, Referenzen und einer Beschreibung pimpen, sodass Unternehmen genau sehen, was du draufhast. Mein Rat: Wenn du hier reinvestierst, fokussiere dich auf Bewerbungen, die dein Portfolio stärken, und zeig in deinen Anschreiben, wie du konkret helfen kannst.

Und nun ran an die Arbeit!

Das sind die ersten Schritte, die dich als Webdesigner an Kunden bringen. Es braucht ein bisschen Mut, Initiative und Geduld, aber glaub mir: Sobald die ersten Projekte laufen, wird’s leichter. Mein Tipp on top: Fang mit einem kleinen Notizbuch bzw. als digitale Notiz festgehalten an, wo du Ideen, Kontakte und Fortschritte festhältst – das hat mir am Anfang geholfen, den Überblick zu behalten.

Ich wünsch dir viel Erfolg bei deinem Start in die Selbstständigkeit! Es ist eine spannende Reise, und wenn du dranbleibst, wirst du bald sehen, wie sich dein Portfolio füllt und dein Business voranschreitet.

Hast du noch Fragen oder brauchst einen Push? Lass es mich gerne in einem Kommentar unterhalb wissen – ich helf dir gerne weiter!

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