Seit über drei Jahren geisterte die Idee durch meinen Kopf: ein paar Wochen nach Asien reisen und von dort aus arbeiten. Warum nutze ich die Freiheit, die mir mein Job bietet, nicht viel mehr? Ich habe eine Tätigkeit, die ich von überall auf der Welt erledigen kann – ein Laptop, eine stabile Internetverbindung. Doch irgendwie schob ich es immer wieder vor mir her. Bis jetzt. Im März 2025 war es endlich so weit: Rucksack war gepackt und los gings: Ein Monat in Thailand – arbeiten, reisen, leben. Hier mein persönliches Resümee der Workation in Thailand.
Ein Traum wurde wahr – mit Herausforderungen
Die Planung war das eine, die Umsetzung etwas ganz anderes. Als ich das erste Mal in Thailand unterwegs war, wollte ich natürlich so viel wie möglich sehen. Von Bangkok über Krabi bis zu den Inseln im Süden – das Land hat so viel zu bieten, dass ich oft nur ein paar Tage an einem Ort blieb. Das bedeutete viele Reisetage, Hotel-Check-ins und immer wieder die Orientierung an neuen Orten. Die Zeiteinteilung war daher meine größte Herausforderung. Morgens und mittags war ich meist unterwegs, erkundete Tempel oder genoss die Natur, während meine Hauptarbeitszeit auf den späten Nachmittag und Abend fiel.
Das stellte sich jedoch teilweise als Vorteil heraus. Mit der Zeitverschiebung zu meinen Kunden in Österreich und Deutschland – meist sechs bis sieben Stunden – war ich genau dann verfügbar, wenn sie mich brauchten. Zoom-Calls liefen reibungslos, und meine Kunden? Die interessiert es ohnehin nicht, ob ich aus einem Café in Wien oder von einer Terrasse in Krabi arbeite. Entscheidend ist das Ergebnis – und das hat während meiner Workation nicht gelitten. Im Gegenteil: Die neuen Eindrücke, die Farben, die Gerüche und die Energie Thailands haben meine Kreativität beflügelt. Als Webdesignerin flossen diese Inspirationen direkt in die Gestaltung der Websites meiner Kunden ein.

Überraschend einfach: Reisen, Technik und Unterkünfte
Was mich wirklich erstaunt hat, ist, wie unkompliziert das Reisen in Thailand ist. Dank Apps wie Grab und Bolt kommt man günstig und bequem von A nach B, vor allem in den Städten. Für längere Strecken habe ich oft den öffentlichen Nahverkehr genutzt oder über das Portal 12go.asia Tickets für Busse und Fähren gebucht – alles super organisiert und erschwinglich.
Unterkünfte zu finden war ebenfalls ein Kinderspiel. Über Plattformen wie Booking oder Agoda – wobei Letzteres oft ein wenig günstiger war – haben wir richtig gute Deals ergattert. Teilweise wohnten wir in netten Bungalows im Grünen mit Pool, nur fünf Minuten vom Strand entfernt, für gerade mal 20 € pro Nacht. Klar, es geht auch günstiger oder luxuriöser, je nach Anforderungen, aber dieses Preis-Leistungs-Verhältnis hat mich echt überzeugt.
Und dann das Internet: Ich hatte ehrlich gesagt mit Verbindungsproblemen gerechnet, besonders in ländlicheren Gegenden oder auf den Inseln. Doch ich wurde eines Besseren belehrt. Egal ob über eine lokale SIM-Karte oder das WLAN in Hotels – die Verbindung war fast überall schnell und stabil. Manchmal sogar schneller als in meinem Büro in Wien! Technische Hürden gab es also keine, was Thailand für mich zu einem nahezu perfekten Workation-Ziel macht.
Mehr als nur Arbeit: Kultur, Natur und Genuss
Natürlich war dieser Monat nicht nur Arbeit. Thailand hat mich mit seiner Vielfalt gepackt. Die Kultur hier ist so lebendig – die prächtigen Tempel wie der Wat Pho in Bangkok oder die ruhigen Schreine auf Koh Yao Yai haben mich jedes Mal aufs Neue beeindruckt. Dazu das Street Food: Ob Pad Thai in den Gassen von Krabi, frischer Fisch auf Koh Lanta oder ein Mango Sticky Rice am Strand von Phuket – ich könnte ewig davon schwärmen. Die freundlichen Menschen, die einem mit einem Lächeln begegnen, machen das Erlebnis komplett. Und die Natur? Von den beeindruckenden Kalksteinfelsen in Krabi über die entspannten Strände auf der ruhigen Insel Koh Yao Yai bis zu den lebhaften Küsten von Phuket – es war wie ein Traum.
Kosten für einen Monat in Thailand
Wir waren zwar etwas länger als einen Monat unterwegs, aber für einen Monat haben wir pro Person etwa 1.500 € ausgegeben. Das beinhaltet wirklich alles vor Ort: Unterkünfte, Essen, Transport – inklusive einem Inlandsflug von Bangkok nach Krabi –, Taxis, Fähren und auch die ein oder andere Kokosnuss am Strand. Beim Essen haben wir es bunt gemischt: Mal ganz günstig Street Food für ein paar Euro, mal etwas „teurer“ im Restaurant am Strand. Auch ein paar Ausflüge waren dabei, die schnell mal 100 € kosten konnten. Wichtig: Die Hin- und Rückflüge sind hier nicht enthalten – die haben zusammen nochmal etwa 820 € pro Person gekostet. Deshalb lohnt es sich definitiv, gleich länger zu bleiben, denn dann relativieren sich die Flugkosten über die Zeit.
Je nach Bedürfnissen kann man es natürlich günstiger gestalten oder aber auch großzüger ausleben. Wer nicht so oft weiterreist und länger an einem Ort bleibt, spart schon mal bei Transport und Unterkunft – oft gibt’s dann auch bessere Preise.
Ein kleiner Tipp: Anfangs haben wir als Neulinge teure Touristenpreise bezahlt, ohne zu verhandeln – unser Fehler! In vielen Bereichen wie Taxifahrten oder auf Märkten lohnt es sich, den Preis ein wenig herunterzuhandeln.

Gepäck: Weniger ist mehr
Man kommt hier eindeutig mit sehr wenig aus – meine dringende Empfehlung: Travel light! Da es recht heiß ist, braucht man kaum lange Kleidung. Ich hatte meine lange Hose nur beim Hinflug an. Für Tempelbesuche, wo Schultern und Knie bedeckt sein müssen, hatte ich eine Dreiviertelhose dabei, die ich nur dann trug. Alles, was man vor Ort nicht hat, kann man problemlos kaufen. Oft liest man, dass Sonnencreme hier teuer sein soll – ich fand das nicht so schlimm. Wir sind sogar mit 100 ml mitgebrachter Sonnencreme länger als einen Monat ausgekommen.
Wir sind nur mit Handgepäck gereist: ein Rucksack in Handgepäckgröße plus ein kleiner Tagesrucksack. Das schwerste am Gepäck war eigentlich die Technik, aber auch die hielt sich in Grenzen: Mein MacBook Pro, meine Google Buds Pro für Online-Calls, eine zusammenfaltbare Laptophalterung für unterwegs, ein bisschen Kamera-Zubehör wie meine Action-Cam, eine Powerbank und ein paar Kleinigkeiten, um schöne Aufnahmen für meinen YouTube-Kanal zu machen. Mehr braucht man wirklich nicht.
Was ich beim nächsten Mal anders machen würde
Rückblickend gibt es ein paar Dinge, die ich beim nächsten Mal anders angehen würde:
- Slow Travelling: Für die erste Reise nach Thailand war es okay, viel unterwegs zu sein und das Land zu erkunden. Aber für eine richtige Workation mit Fokus auf die Arbeit würde ich mir die Zeit besser einteilen. Länger an einem Standort bleiben und fixere Arbeitszeiten einplanen, um eine stabilere Routine zu etablieren.
- Weniger einpacken: Die meiste Zeit kann man hier mit Badehose oder leichter Kleidung unterwegs sein, da man sowieso viel schwitzt. Noch minimalistischer packen ist definitiv drin.
- Bei Ausflügen Preise verhandeln: Ich würde mich nicht mehr so leicht übers Ohr hauen lassen und Preise im Vorhinein aushandeln – das spart Nerven und Geld.
- Mehr Kamera-Equipment: Stattdessen würde ich mehr Zubehör für meine Videos mitnehmen, z. B. eine Helm-Halterung für die Action-Cam, andere Halterungen oder vielleicht sogar eine kleine Drohne. Das gilt natürlich vor allem für Leute wie mich, die Spaß am Thema Videoerstellung haben und sich damit ein wenig austoben wollen.
Mein Fazit: Mindestens vier Wochen
Nach diesem Monat bin ich überzeugt: Thailand ist ein ideales Land für eine Workation. Die Infrastruktur stimmt, die Lebenshaltungskosten sind moderat, und die Balance zwischen Arbeit und Erleben lässt sich hervorragend gestalten. Meiner Meinung nach braucht man jedoch mindestens vier Wochen, um wirklich einzutauchen – in die Arbeitsroutine ebenso wie in die Kultur und die Schönheit des Landes. Ein kürzerer Aufenthalt würde dem Ganzen nicht gerecht werden.
Für mich war dieser Monat wieder ein kleiner Gamechanger. Nicht nur habe ich mir selbst wieder bewiesen, dass ich meinen Job von überall aus machen kann und meine Kunden davon keine Nachteile haben, sondern ich habe auch eine neue Perspektive auf Arbeit und Leben gewonnen. Thailand hat mir gezeigt, wie bereichernd es sein kann, den Horizont zu erweitern – beruflich wie privat. Das war aber noch nicht alles der Workation – nun geht’s weiter für weitere vier Wochen nach Bali. Denn wenn man schon so weit fliegt, lohnt es sich, gleich in der Nähe weiterzureisen. Dazu dann mehr in einem weiteren Artikel. Hier noch ein paar Einblicke aus einem Monat in Thailand:




